Draussen und ...

 

 

 

                Selbstbildnis 2010

 

Die alten Schwarzwaldhäuser, auch Mühlen, Backhäuser und Brücken, sofern noch original, regen mich an festzuhalten, was wohl in absehbarer Zeit verloren gehen wird. Da eignet sich besonders die etwas grobe Kreide, den Charakter, den quasi ungeraden Strich dieser Sujets darzustellen. Viel Farbe braucht es nicht. Das dunkle Braun der Kreide entspricht genau dem von Sonne, Wind und Regen wetterverwitterten Holz und läßt zugleich Wärme und Geborgenheit spüren.

 

Auch in meinen Aquarellen finden sich Gebäude in der Landschaft, teilweise scheinbar unvollständig, aber das Wesentliche hervorhebend. Hier hat die Farbe Gewicht : Sie steht stellvertretend für den Menschen, den Bewohner, der die Gebäude baute und belebt. Farben stehen für Gefühle, für Zustände, Wünsche und Ahnungen. Sie füllen das Bild mit Leben.

 

Landschaften haben ein Gesicht - Gesichter sind wie Landschaften mit Höhen und Tiefen, mit Linien und Flächen, mit Spannung und Ausdruck, mit Leben. Volle Konzentration verlangt die Portraitmalerei. Jede Veränderung verändert den Ausdruck.

 

... Und dann beschäftigt mich ein Erlebnis, eine Idee, ein Gefühl, das ich nicht in Worte fassen, nicht gegenständlich darstellen kann, aber in Form und Farbe. So finde ich zur abstrakten Malerei. Der Betrachter muß jetzt seine Sehgewohnheiten verlassen, muß sein Gefühl "sehen" lassen. Die Intuition übernimmt bei ihm und bei mir die Führung. Auch ein Lernprozess.

 

 

 

Daß ich die Ölfarbe der Acrylfarbe vorziehe, hat einen rein technischen Grund : Sie steht viel länger offen und läßt sich in dieser Zeit bearbeiten.